

über den film
Während des Lebens von drei Generationen der Familie Schicht erlebte ihr Seifenimperium eine Blütezeit, und dessen Ruhm reichte über die Grenzen der österreichisch-ungarischen Monarchie und später der unabhängigen Tschechoslowakei hinaus.
Die Erfolgsgeschichte der Unternehmung nahm ihren Anfang im Keller des Familienhauses und mündete schließlich in die Mitbegründung des bis heute bestehenden multinationalen Konzerns Unilever.
In der Tschechoslowakei der Zwischenkriegszeit hatte der Name Schicht den gleichen Klang wie Škoda, Baťa oder Kolben a Daněk. Neben der berühmten Hirschseife produzierten sie auch Elida-Kosmetik und Ceres-Fett.
Die Familie Schicht setzte ein für ihre Zeit einzigartiges Sozialprogramm für ihre Mitarbeiter um. Sie waren Pioniere in der Werbung und unterstützten technische Innovationen in verschiedenen Bereichen – darunter Luftfahrt und Film (der erste Tonfilm in der Tschechoslowakei wurde in Ústí nad Labem gezeigt).
Der Niedergang des Familienunternehmens wurde durch die Folgen des Zweiten Weltkriegs, die Vertreibung der deutschen Bevölkerung und die Enteignung von Eigentum verursacht. Dies betraf auch den Besitz von Georg Schicht, der die britische Staatsbürgerschaft besaß und die tschechoslowakische Exilregierung in London unterstützte und dessen Söhne in der britischen Armee dienten.
Die Nachkommen der Familie leben weltweit verstreut. Wie sehen sie das Erbe von Schicht heute?
Das Wort der Regisseurin
Ich führte ein Interview mit Constantin Werner, dem in den USA lebenden Regisseur von "Libuše". Wir sprachen über die Beweggründe, einen Film über die mythische tschechische Wahrsagerin zu drehen. Das Interview fand 2017 in München statt. Er sagte, dass seine Familie eine besondere Verbindung zur Tschechischen Republik hat. Ich bat ihn, etwas aus seinem Elternhaus in München mitzubringen, das diese Beziehung verdeutlicht. Er brachte ein Emailleschild mit, das für eine Seife mit einem Hirsch darauf warb.
Constantin ist der Urenkel von Heinrich Schicht, dem letzten Direktor der Schicht-Werke in Ústí nad Labem.
Constantin Werners farbenfrohe Schilderung seiner Familiengeschichte fesselte mich so sehr, dass ich begann, mich eingehender mit der Geschichte der Familie Schicht zu beschäftigen. Ich war sehr erstaunt über die Vielseitigkeit ihrer Aktivitäten, ihr Mäzenatentum und ihre Bildungsinitiativen. Besonders beeindruckend war die enge Verbindung der Familie mit dem Ort, an dem sie lebten und ihre Geschäfte betrieben. Dank ihrer einzigartigen persönlichen Talente und ihrer bewundernswerten Einstellung haben sie die widrigen Umstände und Verluste, die ihnen widerfahren sind, hervorragend gemeistert.
Trotz der Widrigkeiten und Verluste, die ihnen widerfuhren, bewahrten sie ihre Würde und Zuversicht. Sie verloren nie den Glauben, klagten nicht, sondern suchten stets nach dem, was ihnen im Leben Freude bereitete.
Die Wechselfälle ihres Familienunternehmens sind faszinierend und heute fast unbekannt.
filmemacher

Taťána Marková – regie & thema
Die Regisseurin von drei Dokumentarfilmen, die von Film&Sociology produzierten waren: Jak to říct dětem?/What to Tell the Kids? (2014, Febiofest Bratislava, präsentiert von HBO CZ) und Setkání s Libuší/Libussa Unbound (2019, Honorable Mention der Jury beim 20. Indian Cine Film Festival in Mumbai, präsentiert vom Tschechischen Fernsehen), Holky z fildy/Revolution Girls (2009, One World, AFO, Doc Europe III Portugal, präsentiert vom Tschechischen Fernsehen).
Das Thema einer geteilten Familie liegt ihr persönlich am Herzen; während die Familie Schicht durch den Zweiten Weltkrieg auf entgegengesetzten Seiten der Front stand, war ihre eigene Familie durch den Eisernen Vorhang geteilt.

Martin Krsek – thema
Martin Krsek ist seit 2007 im Stadtmuseum von Ústí nad Labem tätig. Er ist Historiker und Kurator der Sammlungen und leitet heute die historische Abteilung. Er ist Autor der Publikation Das Schicht - Epos, Kurator der gleichnamigen Ausstellung sowie der Ausstellungen Elida Girl und Schicht's Flug - 101 Jahre. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts mit einem besonderen Fokus auf die nordböhmische Region, in der er geboren wurde und in der er heute lebt.
Seine Vorfahren waren in der Schicht-Fabrik tätig, darunter sein Ururgroßvater, der das Massaker an der deutschen Bevölkerung auf der Brücke in Ústí n. L. im Juli 1945 überlebte.

Petr Vejslík – kamera
Als Kameramann bereiste er vier Kontinente. Er dreht Spiel- und Dokumentarfilme sowie Aufnahmen von Musik- und Kulturveranstaltungen. Er arbeitet mit dem Tschechischen Fernsehen, BBC, Arte und Mezo zusammen.
Auswahl aus einer umfangreichen Filmografie:
Ondřej Sekora – Práce všeho druhu (Regie: Pavel Jirásek, 2019),
Dobrý život sokola Bendy/Good Mr. Benda (Regie: Pavel Jurda, 2018),
Franz Kafka - známý neznámý/Franz Kafka Lost in Fame, (Regie: Pavel Šimák, 2024).
Er wäscht sich nicht gern, und wenn, dann nur mit einem Reh.

Šárka Sklenarová – schnitt & montage
Die Filmeditorin, Schnittassistentin und Drehbuchautorin für Dokumentar-, Animations- und Spielfilme arbeitet oft mit den Dokumentarfilmemachern Olga Malířová Špátová (Karel, Pavel Černoch - enfant terrible?, Django) und Kateřina Hager (Děti online/ Children Online, Manželství/A Marriage) zusammen.
Darüber hinaus leitet sie den Filmclub Kino für Nachbarn in Prag-Suchdol und nimmt am Tanzfestival KoresponDance teil.
In der F&S-Produktion war sie an den Filmen -
Včely letěly krásně/The Beautiful Flight of the Bees (Regie: Karel Čtveráček, 2009),
Fragmenty P. K./Fragments of PK (Regie: Jana Počtová, 2013),
Setkání s Libuší/Libussa Unbound(Regie: Taťána Marková, 2019).
Sie wäscht die Wäsche nur mit Hirschwaschmittel und Hirsche sind ihre Glückstiere.

Vojtěch Knot – tontechniker
Knot ist als Tontechniker hauptsächlich in der Dokumentarfilmszene tätig. Darüber hinaus hat er Musik für Podcasts des Nationaltheaters komponiert und war an der erfolgreichen Podcast-Serie Missing für Audionaut beteiligt. Er war der Tontechniker für Filme wie
Alchymická pec/Alchemical Furnace (Regie: Jan Daňhel, Adam Ol'ha, 2020).
Postiženi muzikou/Two Roads (Regie: Radovan Síbrt, 2019),
Jako bychom dnes zemřít měli/As If We Should Die Today (Regie: Roman Vávra, 2016),
Vojtěch ist in einer Familie tschechischer Emigranten in Westdeutschland aufgewachsen und spricht daher fließend Deutsch. mit der deutschen Sprache vertraut.

Vladimír Chrastil – tonmeister
Ich habe an der FAMU (Film- und Fernsehfakultät der Akademie der Musischen Künste) in Prag Tonregie studiert. Schon vor dem Studium an der FAMU war ich als Tontechniker tätig, und diesem Beruf widme ich mich seit über 30 Jahren. Ich habe an zahlreichen Dokumentar-, Animations- und Spielfilmen sowie Serien mitgewirkt. An den meisten Projekten arbeite ich in meinem eigenen Tonstudio. Anspruchsvolle Produktionen realisiere ich in Zusammenarbeit mit renommierten Studios wie PFX, Studio Virtual, dem Tschechischen Fernsehen, Studio Bystrouška oder Sleepwalker.
Auswahl aus der Filmografie:
Všechno dobře dopadne/Alles wird gut, Regie: Miroslav Janek
Metoda Markovič: Hojer/Die Markovič-Methode: Hojer, Regie: Pavel Soukup
Die Serie wurde mit Tschechischen Löwen und weiteren Preisen ausgezeichnet
Jezevec Chrujda/Dachs Chrujda, Regie: David Súkup

Petr Tichý und Anna Romanovská – musik
Petr Tichý – Komponist, Kontrabassist und Improvisationskünstler mit umfangreicher Bühnen- und Studioerfahrung. Er hat an der Entstehung von über 80 Alben mitgewirkt, unter anderem mit Künstler*innen wie Jana Vébrová, Petr Nikl, František Skála, Vladimír Václavek, Alvik, Floex, Mirek Kemel, Pavol Hammel, Aliaksandr Yasinski und vielen weiteren. Mit Ridina Ahmedová und dem gemeinsamen Projekt Hlaskontrabas wurde er 2016 für den Anděl-Preis in der Kategorie World Music nominiert. Das Album Kaleidoscapes wurde 2024 vom Radiosender Vltava Jazz zum „Album des Jahres“ gekürt und war ebenfalls für den Anděl in der Kategorie Jazz nominiert.
Mit Anna Romanovská arbeitet er vor allem im Improvisationstrio mit Michal Hrubý zusammen. Gemeinsam veröffentlichten sie von der Kritik hochgelobte Alben.
Anna Romanovská Fliegerová – Seit ihrem Studium am Konservatorium widmet sich Anna kontinuierlich der Interpretation zeitgenössischer Musik. Sie ist seit dem Jahr 2000 festes Mitglied des Kammerorchesters Berg und arbeitet seit acht Jahren regelmäßig mit Petr Kotík an Projekten des Ostrava New Orchestra und der New Opera Days Ostrava zusammen. Ihr Können auf dem japanischen Instrument Koto bringt sie vor allem in freien Improvisationen ein – im Trio Romanovská–Tichý–Hrubý sowie im Duo mit Gabriela Vermelho. In Zusammenarbeit mit dem Kunstkollektiv Ostružina wirkte sie an der Entstehung einer sinnlichen Aufführung für Kleinkinder, Eltern, Großeltern und alle anderen mit – Néenyi (Uraufführung im Dezember 2022 im Theater Ponec).
Zu ihren neuesten Projekten gehört auch eine Kooperation mit dem bildenden Künstler und Performer Petr Nikl.

Ivo Bystřičan – dramaturg
Als Drehbuchautor und Regisseur hat er eine Reihe von Dokumentarfilmen mit gesellschaftlichen Themen geschaffen, darunter Doba měděná (2010), Mých posledních 150 000 cigaret (2013), Dál nic (2014), Otevřená pevnost (2019) und Kovy řeší dějiny (2020). Als Dokumentarfilmer wirkte er an den tschechischen Fernsehserien Kmeny und Parta Maraton sowie an den folgenden Filmen mit:
Hledání východu (Regie: Michal Pavlásek, 2015),
Anticharta, mechanismus loajality (Regie: Pavel Křemen, 2017)
Třetí lidská pochodeň (Regie: Martin Řezníček, 2017)
Akce Hagana (Regie: Pavel Křemen, 2018).
Die Schichts begannen im Keller eines Landhauses. So begannen viele Industrieimperien. Der Erfolg des Unternehmens war auch dem Engagement der meisten Familienmitglieder und dem familieninternen Wissensaustausch zu verdanken. Die größte Frage, die ich mir stelle, ist, was es bedeutet, Teil eines Familienunternehmens zu sein.

Rebeka Bartůňková – dramaturg
Dramaturgin, Drehbuchautorin und Produzentin beim Tschechischen Fernsehen mit langjähriger Erfahrung im Bereich Fernsehpublizistik und Dokumentarfilm.
Sie war an zahlreichen Projekten beteiligt, darunter die Filme Der Ermittler (Vyšetřovatel), Wie ich zur Partisanin wurde (Jak jsem se stala partyzánkou), In Mossul (V Mosulu, KVIFF 2018), Der Eigensinn des nationalen Angelns (Svéráz národního rybolovu) sowie an vielen TV-Dokumentationen, u. a.: Der Arzt im Dienst des Todesengels, Reproduktion 2.0, Du bist nicht meine Mutter, die Serie Von Liebe zu Hass, Chronik des Orgasmus, Geschichten des 20. Jahrhunderts und weitere.

Katja Dringenberg – dramaturg
Katja Dringenberg absolvierte zunächst ein Sprachstudium in Französisch und Italienisch. Seit 1986 ist sie als Editorin in Film und Fernsehen tätig. Sie schnitt die ersten Filme von Tom Tykwer. Mit Kindheit hinter Draht erschien 1993 ihr erster Dokumentarfilm als Regisseurin. Es folgten 2005 Ich Dich auch und 2011 Endlich - Vom Leben mit den Toten.
Für den Schnitt des Dokumentarfilms Black Box BRD und des Spielfilms Die tödliche Maria wurde sie jeweils mit dem Deutschen Kamerapreis ausgezeichnet.Katja Dringenberg ist Mitglied der Deutschen Filmakademie. 2019 erhielt sie eine Einladung zur Mitgliedschaft in der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die den Oscar verleiht.

Jan Bodnár – ausführender produzent
In seiner Funktion als Produzent war er an der Realisierung der Filme Co s Péťou?/What About Petey? (Regie: Martin Trabalík, 2025), Dajori (Regie: Martin Páv, Nicolas Kourek, 2024), Jak jsem se stala partyzánkou/How I Became a Partisan (Regie: Vera Lacková, 2021), Let viny/Flight of Guilt (Regie: Tereza Tara, 2021), Dunaj vědomí/Danube of Consciousness (Regie: David Butula, 2019) beteiligt. Von 2016 bis 2019 war er als Dramaturg beim Filmfestival Mezipatra (Queer Film Festival) tätig.
Er ist auch als Redakteur tätig und arbeitet regelmäßig mit dem Magazin A2, Cinepur und dem tschechischen Radio Vltava zusammen.

Jarmila Poláková – produzent, F&S
Als Produzentin hat sie an mehreren Filmen von Pavel Koutecký mitgewirkt, darunter
Citizen Havel (Regie: Pavel Koutecký, Miroslav Janek, 2008).
Dajori (Regie: Martin Páv, Nicolas Kourek, 2024).
Jak jsem se stala partyzánkou/How I Became a Partisan (Regie: Vera Lacková, 2021),
Pouť krkonošská (Regie: Karel Čtveráček, 2020),

Film & Soziologie – produzent
Film & Soziologie wurde im Jahr 1991 gegründet und seither wurden mehr als 170 Dokumentarfilme unter dem F&S Name im Tschechischen Fernsehen ausgestrahlt. Darüber hinaus sind derzeit sechs Filme in den Kinos zu sehen.
Občan Havel/Citizen Havel ist mit 160.000 Kinobesuchern der zweiterfolgreichste Dokumentarfilm im tschechischen Kino seit 1989. Der Regiseur Miroslav Janek hat mit seinem Film "Olga" den Bömischen Löwen für die besten Dokumentarfilme der Jahre 2008 und 2014 erhalten.
F&S ist Mitbegründer des Pavel-Koutecký-Preises für junge Dokumentarfilmer.

Krutón – koproduzent
Die Krutón Koproduzent Produktions- und Vertriebsgesellschaft ist ein professioneller Partner für die internationale Koproduktion und den Vertrieb von Filmprojekten. Die Organisation des Young Film Fest – ein internationales Filmfestival für ein junges Publikum im Alter von 12 bis 17 Jahren mit Schwerpunkt Filmerziehung – liegt in den Händen von Krutón. Außerdem betreibt das Unternehmen das Kino Kavalírka.
Zu den von ihm vermittelten Filmen zählen "Gottland" (2014), "FC Roma" (2016), "Vienna Calling" (2018) und "Moravia, Beautiful Land III" (2019).

Česká televize – koproduzent
Das Tschechische Fernsehen, der größte Koproduzent von tschechischen Filmen.
kontakt
Produzent: Film & Sociologie, GmbH
Pod Zvonařkou 10, CZ-120 00 Prag 2
filmasociologie.cz
facebook.com/FilmandSociologie
Jarmila Poláková info@filmasociologie.cz
Taťána Marková fastana@seznam.cz
Mit finanzieller Unterstützung
Staatlicher Fonds für Kinematographie fondkinematografie.cz
Gemeinschaftsstiftung Ústí nad Labem ((Pavla und Pavel Redlich Fonds, Martina und Milan Rysavy Fonds, Lila und Julia Koshkov Fonds)) komunitninadace.cz
Tschechisch-Deutscher Zukunftsfonds www.fondbudoucnosti.cz
Stadt Ústí nad Labem www.usti-nad-labem.cz
Region Ústí nad Labem www.kr-ustecky.cz
Unter Mitarbeit von
Museum Ústí nad Labem www.muzeumusti.cz
Filmpartner

